gemeinsam täuschen

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Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte. Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.« Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.

»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten. »Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen. Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.

Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.







Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte. Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.« Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.

»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten. »Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen. Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.

Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.







Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte. Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.« Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.

»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten. »Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen. Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.

Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.







Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte. Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.« Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.

»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten. »Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen. Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.

Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.






Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte.

Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.«

Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.


»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten.

»Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen.
Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.


Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.








Ihre Entscheidung traf Inez nicht, indem sie ein minutiös geplantes Täuschungsmanöver vor ihren Freunden ausbreitete oder ihnen hunderte überzeugende Lügen auftischte, die sie sich schon zurechtgelegt hatte.

Nein, sie blieb einfach stehen – und blickte den Fahrstuhlschacht unerschrocken an – so unerschrocken, wie man in dieser Situation sein konnte.

Die zwei resignierten Seufzer zu ihrer linken und rechten Seite machten das Bild perfekt.

»Jetzt habt euch nicht so. Alles, was ihr tun müsst, ist, mir zu folgen, alles klar? Ihr macht einfach das …« Sie strich in dem glänzenden Metall des Aufzugs ihr Kleid zurecht und eine Strähne aus ihrem Gesicht. »… was ein leicht zu beeindruckender Casinogast und ein geschmeichelter Techniker in diesem Moment halt so machen.«

Das überforderte Gesicht des besagten Technikers und Lyz’ zusammengekniffenes Gesicht ließen sie ebenfalls seufzen.


»Téo, du bist dafür zuständig, uns möglichst viele und langweilige Details über die Technik des Sanctum Sins zu nennen. Das schaffst du, oder?«

Ein kurzes Nicken, obgleich die Überforderung dieselbe blieb.

»Lyz, du schaust einfach mit offenem Mund durch die Gegend und gibst dich ganz entzückt über all die Technik, die für die Automaten, die Musik und so weiter verantwortlich ist. Tu einfach so, als wäre Téo gerade der Mittelpunkt deiner Welt.« Nach einem Blick von Lyz, der ihr unmissverständlich klarmachte, dass sie eher mit der Sangrada ringen würde, als diesem Teil ihres Plans zu folgen, schwächte sie es etwas ab. »Tu wenigstens so, als wärst du neugierig, okay?«

Ein kurzes Nicken, obgleich sie noch über das Ringen nachdachte.

»Rollen klar?« Sie schaute ihre beiden Mitstreiter an und wusste, dass es nicht einfach werden würde – allerdings brauchte es keine Heldentat, sondern ein sauberes Bild, das für zehn, vielleicht fünfzehn Sekunden halten musste. Das würden sie schon schaffen.

Téo fuhr sich mit den Fingerknöcheln über den viel zu großen grauen Overall, glättete eine Falte und zog den Reißverschluss zwei Zentimeter höher. »So tun, als ob ich euch durch die Technik führe, ganz viele Details«, murmelte er, als lese er die Bedienungsanleitung eines Staubsaugers. »Ihr seid High Roller, gelangweilt, habt einen VIP-Rosenkranz und zu viel Geld. Wenn einer fragt: Privatführung … Duval …«

»Kein Duvalczak«, schnitt Lyz ihn leise, aber entschieden, ab. »Der erkennt uns garantiert wieder und beißt uns den Kopf ab.«

»Kein Duvalczak«, pflichtete Téo ihr bei. Dann wischte er sich über die Stirn und nickte. »Alles klar.«

Klack.

Vor ihnen erhob sich sanft ein Strahl aus Licht, der die beiden Türen des Aufzugs entzweite und ihnen warme Luft entgegenstieß. Téo stellte sich so hin, wie er sich einen Techniker vorstellte, der gezwungenermaßen eine Führung gab: die Hände an der Kiste, der Blick schicksalsergeben, aber genervt. Inez und Lyz rückten dicht an ihn, Arm an Arm, der teure Stoff an ihrem Körper und die neugierigen Mienen ihre beste Lebensversicherung. Zwei Spielerinnen, die eine mögliche Idee von La Perdante verkörperten: Zu viel Geld, zu viel Zeit, zu wenig Gelegenheiten, etwas damit zu machen.

Die Tür öffnete sich – und das Schauspiel begann.

Showtime.

Heraus trat ein Mann, der dieselbe Uniform wie auch Téo trug. Mit einem Koffer in der linken Hand, einem Funkgerät am Gürtel, kurzen Haaren und dem wachsamen Gesicht eines Menschen, der mehr Kabeln als Menschen vertraut. Sein Blick prallte an Téo ab: erst an der Farbe, dann an der Passform des Overalls – und blieb schließlich an den beiden Frauen hängen. Ein kaum merkliches Stirnrunzeln war die einzige Regung, die er ihnen schenkte. Téo beeilte sich, den ersten Akt ihrer Show in Gang zu bringen.

»Und hier sehen Sie unseren Fahrstuhl, der geradewegs … ah, Kollege!«, setzte Téo an – einen Tick zu freundlich. »Keine Sorge, nur eine kleine Privatführung.« Er beugte sich etwas ungelenk zu ihm und raunte – gut hörbar: »Die Damen sind aus dem Sanctum und wollten unbedingt einen Blick hinter die Kulissen werfen, du weißt schon.«

Inez sah den Schweiß von seiner Stirn perlen, bevor ein einzelner Tropfen direkt auf den Marmor fiel.

Sie nickte und packte Lyz am Arm, deutete auf den Fahrstuhl. »Kannst du das glauben, Lucille? Das wurde hier alles direkt in der Viadombra gebaut! Ich wette, da sind immer noch irgendwo Schädel, vielleicht sogar Gold, oder … Dym?« Sie erschauerte leicht und ließ sich von Lyz behutsam den Rücken klopfen. »Wirklich faszinierend, was das Sanctum Sins so alles kann …« Der Blick, den sie dem Techniker zuwarf, sollte charmant und beschwichtigend sein.

Der Techniker sagte nichts.

Er sah Téo an, dann den Overall, dann glitt sein Blick über die ramponierte Kiste. Inez hörte förmlich, wie die Räder in seinem Kopf klickten und sich drehten, bis sie schließlich kurz blockierten.

»Von wem bist du eingeteilt?«, fragte er schließlich, die Stimme rau, als sei er gerade erst aufgewacht. »Gremio? Donnelly?«

»Grem-« Téo räusperte sich. »Donnelly. Heute Abend. Er meinte, wir sollen’s schnell machen, bevor die Nacht …«

»Donnelly ist seit zwei Tagen krank.« In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur Verwunderung, als er Téo anschaute. Der Techniker ließ den Blick über Lyz’ Hand gleiten, die auf Inez’ Unterarm ruhte, und blieb noch einmal bei Téos Overall hängen.

Klack, klack, klack.

Die Räder in seinem geschorenen Kopf hatten sich einige Zentimeter weiterbewegt.

»Hat sich schon jemand um die Automatenperipherie gekümmert?« Der nächste Lichtstrahl, der sich auf ihre Bühne stahl.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur mitbekommen, dass die RemGa-Netzwerke wieder Probleme machen, und wollte mir das mal anschauen.
Vermutlich wieder was am BS-38.« Inez dankte dem Himmel, dass Téo praktisch in dem alten Lagerraum mit diesen ausrangierten Automaten lebte und nur herauskam, wenn er essen musste oder ein neuer Auftrag anstand. Der Techniker nickte.


Klack, klack.

Die Räder hatten sich wieder etwas zurückbewegt.

»Macht Sinn. Ich vermute, es gab wieder eine Überlastung im Serverraum. Ich schaue mir das gleich mal an.« Téo erstarrte und warf Inez einen flüchtigen Blick zu. Sie hörte die Worte, die er in Gedanken formulierte.

Wenn er da reingeht, sind wir erledigt.

Téo hustete kurz. »Das … das ist nicht nötig. Ich hab schon einen ersten Reboot gemacht. In zwanzig Minuten wissen wir mehr.« Er wischte seine Hand an seinem Overall ab. »Du kannst dann auch mal ’ne Pause machen.« Sein nervöses Lachen endete ebenso schnell, wie es begonnen hatte.

Der Techniker legte den Kopf zur Seite und blinzelte. Für eine Weile war es still – dann …

»Wie genau bist du denn in den Serverraum gekommen? Eigentlich kommen nur Gremio und ich da rein.« Jetzt klang es fast sanft, wie ein Lehrer, der einem Schüler erklärte, wieso die Art und Weise, wie er eine Aufgabe gelöst hatte, falsch war.

Klack, klack, klack.

Inez spürte, wie Lyz neben ihr ein kurzes Fluchen ausstieß, das sie sofort in ein überhebliches Lachen verwandelte. »Na, hören Sie«, sagte Lyz. Jetzt mussten sie die schweren Geschütze auffahren. »Wir wollten einfach nur mal hinter die Kulissen schauen. Man hat uns zugesichert, dass die Technik hier einzigartig ist. Und wissen Sie, mein Vater sucht immer nach guten Geschäftspartnern.« Nicht das beste Täuschungsmanöver, aber immerhin brachte es ihn auf andere Gedanken.

Der Techniker nickte nur und sagte nichts weiter. Für ein paar Herzschläge schien etwas in ihm nachzugeben: Die Schultern sanken einen Zentimeter, der Griff um den Koffer lockerte sich, und in seiner Pupille lag ein kleines, flaches Schimmern, das sie nicht richtig deuten konnte. Fast war Inez sich sicher, dass er ihr kleines Schauspiel durchschaut hatte, dass er jeden Augenblick zum Funkgerät greifen und Verstärkung anfordern würde. Sie merkte, wie Lyz neben ihr bereits in Angriffsstellung ging – so unauffällig, wie es ihr möglich war.

Klack.

Klack.

Klack.

Dann trat er einen Schritt zur Seite – und machte ihnen den Weg zum Aufzug frei.

»Dann viel … Spaß«, sagte er trocken, und es klang, als hätte das Wort selten schlechter gepasst. »Wir sehen uns dann später.« Er deutete über die Schulter zu einer Seitentür, durch die er schließlich verschwand – allerdings nicht, bevor er ihnen noch ein letztes Stirnrunzeln zuwarf und den Kopf schüttelte.

Sie hatten es geschafft – etwas holprig zwar, aber sie hatte auch keine Standing Ovations erwartet.

Inez blickte für ein paar Sekunden zu der Seitentür, dann drehte sie den Kopf wieder zu ihren Freunden. »Gehen wir«, flüsterte sie, die Lippen kaum bewegt. Téo nickte, obwohl in seinen Augen ein unsichtbares Fragezeichen stand. Das war viel zu einfach, schien es zu sagen. Lyz setzte das Lächeln eines Menschen auf, der natürlicherweise davon ausging, dass es schon gut gehen würde. Inez lächelte ihren Freunden anerkennend zu.

Sie gingen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam – so, wie es ihre Rollen weiterhin verlangten. Zwei Meter vor dem Aufzug hob Téo seine Hand mit dem Etui und bewegte sich vorsichtig auf das Sicherheitspanel zu. Lyz schnaubte. »Jetzt stell dich nicht so an, hat doch alles –«

Mit einem Mal wurde hinter ihnen eine Tür aufgestoßen.

Nicht langsam. Nicht beiläufig. Nein, es klang so, als hätte jemand mitbekommen, wie drei Kinder gelogen hätten und jetzt bestraft werden müssten.

Drei Männer in Uniformen, die Hände an den Waffen und mit aufgeregtem Blick, suchten den Raum ab und sahen sofort die drei Diebe, die wohl nicht ganz so überzeugend gewesen waren, wie sie geglaubt hatten. Der Techniker – die Arme verschränkt, mit einem selbstzufriedenen Lächeln – stand hinter ihnen und schüttelte nur den Kopf.

Klack – klack – klack – und das Rad fand sein Ende.

»Hände hinter den Kopf!« brüllte die erste Wache. Lyz’ Finger lösten sich wie auf Befehl von Inez’ Arm; Téo hob die Hände, das Etui wie ein lächerliches Spielzeug in seiner Hand.

»Fallen lassen!« Das Etui fiel, klackte und blieb schließlich nutzlos auf dem Boden liegen.

»Auf die Knie!« Inez spürte den kalten Boden durch den Samt, spürte, wie es ihr die Luft zuschnürte. Neben ihr presste Lyz die Lippen zusammen – ein kurzes Aufblitzen von Wut und etwas, das ganz nah an Angst war. Téo sagte nichts. Er zitterte nur.

Es war ihre Schuld. Sie hatte nicht aufgepasst, war zu überheblich gewesen, zu vorschnell. Eine einzelne Träne stahl sich in ihr Gesicht, bevor ein Schatten sich vor ihr aufbaute und zufrieden brummte. Der Techniker war nicht auf ihre lausige Vorstellung hereingefallen.

»Ich kenne alle meine Leute.«

Sie wünschte nur, sie hätte das auch getan.








ENDE 4:cards speak for themselves

ENDE 4: Cards speak for themselves

ENDE 4: cards speak for themselves